
Pünktlich zum Start der Rückrunde im Jahr 2011 stellt Rainer Maaß seinen Bericht der Gruppenliga unserer Homepage zu Verfügung.
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Bericht von Rainer Maaß
Bereits am heutigen Freitag um 19.30 Uhr startet die Fußball-Gruppenliga mit der Partie zwischen dem SC Watzenborn-Steinberg und Eintracht Stadtallendorf II aus der Winterpause. Im Blickpunkt aber stehen die Kreisderbys SF/BG Marburg gegen FSV Schröck am Sonntag um 15 Uhr und FV Breidenbach gegen den VfB Wetter am Samstag um 15 Uhr.
Bleibt der FV Breidenbach (1. Platz/50 Punkte) weiter ungeschlagen und beeindruckt er die Aufstiegskonkurrenz gleich mit einem Heimsieg gegen den VfB Wetter? „Wir haben ein hartes Auftaktprogramm. Um so wichtiger ist ein guter Start“, weiß FV-Trainer Frank Winkler, der das Match gegen seinen alten Klub aus Wetter „mitterweile als ein Spiel wie jedes andere“ einstuft. Die Vorbereitungsphase litt ein wenig unter dem Fehlen etlicher Akteure mit Blessuren und grippalen Infekten. „Jetzt sollten aber zumindest Ismet Kaya und Dominik Blöcher wieder zurück sein. Noch fraglich ist das Mitwirken von Thomas Wellner, der an einer Leistenverletzung laboriert“, gibt Winkler Einblick in den Personalstand. Die Wetteraner schätzt er als einen Kontrahenten ein, „der gegen die Topteams der Liga meist gut aussah“.
„Die Lage ist ernst, aber ganz bestimmt nicht hoffnungslos“, gibt der von Ausfällen geplagte Trainer Harry Preuss vom VfB Wetter (10./27) mit einem Augenzwinkern zu Protokoll. Mit einer kompakten Defensive will der Wahl-Weidenhäuser beim FV Breidenbach analog dem Hinspiel mindestens einen Punkt ergattern. „Es gilt, die Breidenbacher zu beschäftigen und ihnen keinen Raum zu lassen. Dieses Team kann sich andernfalls in einen Spielrausch steigern“, weiß der VfB-Coach. Die Null müsse stehen, nimmt er verbal eine Anleihe beim früherer Schalker Trainer Huub Stevens. Ob es bei seinen Schützlingen Marco Bamberger, Yannik Vestweber, Manuel Eichert und Matthias Müller zu einem Einsatz reicht ist äußerst fraglich.
Vor einer extrem hohen Hürde steht der TSV Eintracht Stadtallendorf II (13./23)gleich in doppelter Hinsicht. Als wäre die Aufgabe beim heimstarken Rangzweiten SC Watzenborn-Steinberg nicht ohnehin schwer genug, plagen die Herrenwälder auch noch arge Personalprobleme. „Derzeit habe ich neun eigene Leute. Bei unserer Hessenligamannschaft ist es ebenfalls eng und die A-Jugendspieler stecken im Abstiegskampf“, berichtet Eintracht-Coach Sascha Hausmann. Klar ist, dass Christopher Koziol seine Premiere auf der sogenannten „Sechserposition“ vor der Deckung feiert und es dabei gleich mit Watzenborns Spielertrainer Gino Parson zu tun bekommt. „Wir müssen Standardsituationen zugunsten der kopfballstarken Platzherren vermeiden und dürfen uns nicht hinten einigeln“, wünscht sich Hausmann.
Volker Münn, der Coach der SF/BG Marburg (5./31), setzt auf die besondere Derbydynamik gegen die Gäste vom FSV Schröck. „Das sollte in Verbindung mit der Schmach der knappen 0:1-Hinspielniederlage und unserer Heimstärke zusätzlichen Schwung verleihen“, glaubt Münn. Fehlen werden ihm Angreifer Ramin Sina sowie der Trainingsrückstand aufweisende Christoph Jakob. Bei dem noch im Ausland befindlichen Robin Pöttgen und dem erkälteten Luca Cannavese besteht aber Hoffnung auf ein Mitwirken. „Wir tun das, was uns zuhause stark macht, nämlich offensiv spielen““, verrät Münn. Vergessen sind die Testspiele während der Restrundenvorbereitung, als ihm oft nur elf Leute zur Verfügung standen. „Alles fängt bei Null an und auch der FSV Schröck ist noch nicht eingespielt“, kommt für den Marburger Coach das Stadtderby auf den Kunstrasenplatz gerade Recht.
„Wir müssen im Angriff ein bisschen basteln“, weiß Markus Kubonik, der Spielertrainer des FSV Schröck (3./43), vor dem Derby bei den SF/BG Marburg. Nach dem Abgang von Fabio Eidelwein zu Eintracht Wetzlar und der Verletzung von Fabio Monaco müssen es andere in der Offensivabteilung richten. „Manuel Schäfer, Christian Rettig und Tobias Mandler könnten vorne für Betrieb sorgen“, plant „Kubo“. Wichtig wäre ihm eine frühe 1:0-Führung seiner Jungs, um Sicherheit zu bekommen. „Außerdem sollte endlich die Chancenverwertung besser werden. Die letzten Testspeile zeigten nämlich, dass wir vorne nicht kaltschnäuzig genug sind“, bemüht Kubonik den wunden Punkt. Die Stimmung im Team ist trotz Verletzungspech und einiger Abgänge prima. „Fast schon besser als zuvor“, schmunzelt der Schröcker Trainer und weiß, dass drei Zähler her müssen, will man weiter ernsthaft um den Direktaufstieg mitspielen.
Der TSV Michelbach (11./27), ohnehin zweitbeste Heimelf der Liga, startet mit zwei Partien vor eigenem Publikum. Die erste davon bringt den Auftritt des FC Turabdin Babylon Pohlheim am „Lorch“. „Keine Frage, dass die Punkte bei uns bleiben sollen, auch wenn Pohlheim im Abstiegskampf gewinnen und etwas riskieren muss“, weiß Michelbachs Trainer Klaus Halba. Er bangt noch um das Mitwirken seiner angeschlagenen Leistungsträger Steffen Rechner und Martin Stengel. „Zwei Drittel meiner Jungs sind topfit. Sie müssen in den nächsten zwei, drei Wochen die Leute durchschleppen, die noch nicht regelmäßig trainieren konnten“, lässt Halba wissen. Sogeich liefert er das Erfolgsrezept nach, was Spielen der Heimelf am „Lorch“ immer Pate steht: „Gnadenloser Kampf, Feuer und Leidenschaft. Das wollen unsere Fans sehen und damit kommen wir auch zu den Punkten“, schreibt der TSV-Trainer den Seinen ins Gebetbuch.
Der Kirchhain (18./9) ist sich seiner klaren Außenseiterrolle vor eigenem Anhang gegen den FC Cleeberg bewusst. Dass Angriffs-Alleinunterhalter Raffael Gorniok mit einer Zerrung auszufallen droht, macht die Aufgabe für TSV-Interimstrainer Stefan Thiele nicht leichter. „Vom Kopf her sind meine Jungs bereit. Die Frage ist, was der Körper macht, denn einige verfügen über erheblichen Trainingsrückstand“, verdeutlicht Thiele die Problematik. Mit einer reinen Mauertaktik wäre den Ohmstädtern freilich nicht geholfen., „Dafür sind wir hinten nicht stabil genug. Wir müssen selbst etwas wagen und und deshalb bringe ich zwei Sturmspitzen“, verrät der Kirchhainer Trainer. Ein Remis würde er im Abstiegskampf nicht als Rückschritt werten. „Damit wären wir gegen einen starken Kontrahenten konkurrenzfähig aus der Winterpause gekommen“, erklärt Thiele.
(Rainer Maaß freier Journalist)