Vorbericht von Rainer Maaß zum 26. Spieltag der Gruppenliga Gießen/ Marburg

(jo) Der 26. Spieltag der Gruppenliga Gießen/ Marburg wird wieder aus der Sicht von Rainer Maaß unter die Lupe genommen und zu Papier gebracht.

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Von Rainer Maaß

Am heutigen Freitag um 19 Uhr eröffnet die Fußball-Gruppenliga mit der Heimaufgabe der SF/BG Marburg gegen den FC Ederbergland II den aktuellen Spieltag. Tags darauf um 15.30 Uhr erwartet der FSV Schröck die SG Obbornhofen/Bellersheim. Im Fokus der Sonntagspartien um 15 Uhr steht der Auftritt des ungeschlagenen Spitzenreiters FV Breidenbach beim TSV Michelbach.

 

23 Partien absolviert, keine einzige verloren, den souveränen Heimsieg über den Rangzweiten SC Watzenborn-Steinberg im Gepäck und zehn Punkte Vorsprung zu einem Nichtaufstiegsplatz als Rückenwind! Der FV Breidenbach (1. Platz/59 Punkte) geht trotzdem nicht von einem Selbstläufer beim heimstarken TSV Michelbach aus. „Da oben am Michelbacher „Loch“ haben wir meist nicht gut ausgesehen. Der TSV wird gegen uns ein ganz anderes Gesicht zeigen als zuletzt. Alle sind heiß darauf, uns die erste Saisonniederlage beizubringen. Mit einem Punkt wäre ich nicht unzufrieden“, teilt FV-Coach Frank Winkler mit. Konkret fordert er: „Wir müssen auf dem kleinen Platz die Standardsituationen für den Gegner vermeiden und die Partie immer schön weit von unserem Tor weg halten“.

Trainer Klaus Halba vom TSV Michelbach (9./32) ist bedient. Statt aus den drei Partien nach der Winterpause gegen Kellerkinder neun Punkte zu buchen und den fünften Rang ins Visier nehmen zu können, sprangen nur karge fünf Zähler heraus. „Besonders enttäuschend war das 1:1-Remis der Vorwoche beim FC Ederbergland II. Wir haben einen Mann mehr und führen 1:0. Wenn man dann nicht siegt ist das sehr bitter. Es gab unter der Woche eine deutliche Ansprache von mir an die Mannschaft. Schließlich gewinnt man mit solchen Vorstellungen keinen Blumentopf. Ich erwarte, dass einige ihre Leistungen überdenken und dass wir uns zuhause gegen Spitzenreiter FV Breidenbach in wesentlich besserer Verfassung präsentieren“, redet Halba Klartext.

Zuhause sind die SF/BG Marburg (5./37) eine echte Macht. In der Fremde aber passt nur wenig bei den Kombinierten. „Unser Gastgeber SSC Burg hatte letzte Woche die richtige Einstellung zum Hartplatz parat. Wir leider nicht. Es gab im ganzen Spiel zwei Torchancen für jede Mannschaft und Burg hat seine genutzt. Wir gingen leer aus“, ärgert sich Marburgs Trainer Volker Münn. Trotz der Heimstärke seiner Schützlinge hebt er vor den Gästen vom FC Ederbergland II warnend den Zeigefinger. „Das Hinspiel haben wir 3:4 verloren. Die sind mit Vorsicht zu genießen und brauchen im Kampf gegen den Abstieg jeden Zähler“, ahnt Münn. Für den urlaubenden Keeper Felix Widdaschek rückt der immerhin bereits 45 Lenze zählende Torhüterveteran Andre Fielitz zwischen die Pfosten.

Von Vorschusslorbeeren und dem möglichen Sprung auf den zweiten Rang, der zum Direktaufstieg berechtigt, will Markus Kubonik nichts wissen. Der Coach des FSV Schröck (3./49) bleibt auf dem Teppich. „Im Vergleich zur Vorrunde fehlen uns bedingt durch Abgänge und Verletzungen satte neun Leute. Die Lücken schließen überwiegend junge Akteure aus der Jugend und aus der zweiten Mannschaft. Wir brauchen erstens Geduld und zweitens einen Heimsieg gegen die SG Obbornhofen/Bellersheim. Letzteres wird schwer genug, weil wir bereits das Hinspiel nur sehr glücklich gewannen“, berichtet Kubonik. Zufrieden ist er damit, dass die wenigen erfahrenen Leute im Kader ihre Führungsaufgabe erfüllen. „Spielerisch können wir auf unserem katastrophalen Rasenplatz ohnehin nichts gewinnen. Es geht nur über Kampf“, weiß „Kubo“.

„Die waren einfach eine Nummer zu groß für uns“, blickt Interimstrainer Stefan Thiele vom TSV Kirchhain (18./9) auf die 0:5-Schlappe beim SSV Langenaubach zurück. Er schonte seinen angeschlagenen Torjäger Rafael Gorniok für die kommende Aufgabe auf heimischem Gelände gegen den VfB Wetter und setzt auf die besondere Motivation eines Derbys. „Aufgegeben haben wir uns noch nicht. So lange rechnerisch etwas möglich ist geben wir Vollgas“, verspricht Thiele. Taktisch gesehen plant er eine verstärkt defensive Haltung in Verbindung mit einzelnen Kontern. „Die Null muss stehen. Das gelang uns in Langenaubach nur 60 Minuten, ehe wir einbrachen“, erklärt Thiele.

Nach der sportlichen Flaute zum Restrundenbeginn hat der VfB Wetter (10./30) mit dem 5:1-Erfolg über den FC Werdorf tief duchgeatmet. Eine echte Befreiung wäre für die Grün-Weißen aber erst spürbar, wenn sie auch bei Schlusslicht TSV Kirchhain dreifach punkten. „Wir werden Kirchhain ganz bestimmt nicht auf die leichte Schulter nehmen. Schließlich ist auch aus dem Werdorf-Match noch Verbesserungspotenzial gegeben, denn dort haben wir nach einer Führung regelrecht um ein Gegentor gebettelt. Wir brauchen am Sonntag 90 konzentrierte Minuten“, verlangt Wetters Trainer Harry Preuss. Drei Punkte in der Ohmstadt wären für den VfB deshalb besonders wichtig, weil im Anschluss ein schweres Programm auf die Wetteraner wartet, in das Preuss mit weiteren Punkten und zusätzlicher Moral gehen will.

Der TSV Eintracht Stadtallendorf II (12./29) erntet nach durchwachsenem Start nach der Winterpause die Früchte der guten Jugendarbeit und des großen Kaders. Die Eintracht schickte nämlich in der Vorwoche den aufstiegsambitionierten 1. SC Sachsenhausen mit einer 5:2-Niederlage auf die Heimreise und setzte etliche Akteure ein, die am Vortag noch im Hessenligakader standen und dort teilweise sogar spielten. Dagegen ist trotz des verwunderten Kopfschüttelns der Gästedelegation nichts zu sagen, denn eine Sonderregelung für Regional- und Hessenligateams macht diese „Doppelschicht“ für unter 23 Jahre junge Kräfte in der Reservemannschaft möglich. Gefordert ist die zweite Garnitur der Herrenwälder am Sonntag beim FC Cleeberg, der sich mittlerweile von seinen Aufstiegsträumen verabschiedete.

 

Rainer Maaß, freier Redakteur