
(jo) Nach den vergangenen Nachholspielen um Ostern nimmt der normale Liga- Altag wieder seinen Lauf. Den Vorbericht zum 30. Spieltag von Rainer Maaß gibt es unter:
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Die Vorberichte der Oberhessischen Presse zum 30. Spieltag sowie zur Auslosung des 12. Rhiel- Cups finden Sie auf unserer Homepage unter:
Von Rainer Maaß
Mit dem Derby zwischen den SF/BG Marburg und dem TSV Michelbach startet die Fußball-Gruppenliga am heutigen Freitag um 19 Uhr in den fünftletzten regulären Spieltag. Alle übrigen Partien der heimischen Kreisvertreter, darunter der Auftritt von Spitzenreiter FV Breidenbach beim 1. SC Sachsenhausen, finden am Samstag statt.
Sieben Zähler beträgt der Vorsprung des FV Breidenbach (1. Platz/67 Punkte) auf den Relegationsplatz. FV-Coach Frank Winkler ist nicht nur deshalb die Ruhe selbst. „Vier Punkte über Ostern waren in Ordnung. Meine Mannschaft präsentiert sich in einem sehr guten Zustand. Da jetzt einige Akteure nach ihren Verletzungen wieder fit sind, bedeutet das für uns, dass sie voll im Saft stehen und noch Reserven mobilisieren können. Wir brauchen im schlechtesten Fall acht Punkte aus fünf Partien für den Aufstieg und das ist zu schaffen. Bei uns behalten alle die Nerven und bleiben fest am Boden“, betont Winkler. Unter diesen Umständen ist ihm vor dem Gastspiel beim 1. SC Sachsenhausen nicht bange. „Das ist eine schwere Aufgabe, die meine junge Mannschaft meistern kann, wenn sie verinnerlicht, dass man dort nicht im Vorbeigehen zu den Punkten kommt“, verdeutlicht der Breidenbacher Trainer.
Ihre Probleme auf fremdem Gelände, die einen Platz unter den Topteams verhinderten, haben die SF/BG Marburg (4./50) längst erfolgreich bekämpft. „Der 2:0-Sieg in Langenaubach war ein Produkt aus guter Defensivarbeit und großer Spielfreude. Alle haben viel Spaß bei uns“, betont Marburgs Trainer Volker Münn. Vor eigenem Publikum gegen Nachbar TSV Michelbach hofft Münn, dass Alexander Vogt mitrwirken kann. Dennis Siepmann ist ohnehin wieder an Bord. „Ein solches Derby sorgt immer für besonderen Esprit. Das wollen wir uns zunutze machen und ganz nebenbei die eigene Heimstärke demonstrieren“, verlangt „Münze“. Ob er seinen Kontrakt am „Zwetschenweg“ verlängert macht er nach eigenem Bekunden davon abhängig, welche Erfolgsaussichten die künftige Kader der Kombinierten haben wird.
Der TSV Michelbach (10./40) war zwischenzeitlich zehn Partien in Folge ungeschlagen, verlor dann aber über die Osterfeiertage die Derbys in Schröck und Wetter. „Ich bin erschüttert darüber, wie wir uns zuletzt präsentierten. Meine Trainerkollege Harry Preuss spielte sogar gegen uns im Dress der Wetteraner mit und kam angesichts unserer Bemühungen noch nicht einmal ins Schwitzen. Das war ganz bitter. Kommt nicht wesentlich mehr an Laufbereitschaft von meiner Mannschaft, dann werden wir auch das Derby auf dem großen Kunstrasenplatz unseres Gastgebers SF/BG Marburg verlieren“, unkt Michelbachs Trainer Klaus Halba. Personell kann er auf die Leistungsschwankungen im Team reagieren, denn er hat alle Mann an Bord. „Wir dürfen jetzt mit einer dritten Pleite in Folge gegen einen Nachbarn nicht das einreißen, was wir uns aufbauten“, mahnt Halba.
„Ich bin traurig darüber, dass wir in Pohlheim mit 0:7 eingingen“, macht Interimscoach Stefan Thiele vom TSV Kirchhain (18./12) aus seinem Herzen keine Mördergrube. Enttäuscht ist er deshalb, weil zuvor in Sachsenhausen nach langer Durststrecke endlich einmal ein Sieg gelang, dieser jedoch keine neue Moral brachte. Worauf es zuhause gegen den SSV Dillenburg ankommt, weiß er genau: „Wir haben als Absteiger qualitativ und quantitativ keine Möglichkeit, Hurrafußball zu spielen. Auf der Basis von Schadensbegrenzung verlange ich aber schon, dass meine Leute Wiedergutmachung betreiben“, verrät Thiele.
Der FSV Schröck (3./60) weist als Aufstiegs-Relegationsplatzinhaber zehn Punkte Vorsprung nach hinten auf. Nur drei Punkte aber beträgt der Rückstand auf den zweiten Platz, einen direkten Aufstiegsrang. „Wir hätten mit Volldampf auf die Jagd nach oben gehen können. Das 0:0-Remis zuhause gegen Sachsenhausen zeigte aber, dass wir Probleme mit defensiv eingestellten Teams haben. Es gab kaum Chancen für uns“, beobachtete FSV-Trainer Markus Kubonik. Vor eigenem Publikum gegen Nachbar VfB Wetter ist für ihn klar, was auf dem Spiel steht: „Zeigen, dass es sich zuletzt um einen Ausrutscher handelte und mehr Durchschlagskraft nach vorne beweisen“, verlangt „Kubo“. Unter Druck gesetzt sieht er sich und sein Team nicht: „Wir planen sowieso für die Relegation. Ich bin sicher, dass wir künftig einen Kader haben, der in Verbands- und Grupenliga bestehen könnte“, teilt der Schröcker Übungsleiter mit.
Sechs Siege aus den letzten sieben Kräftemessen! Der VfB Wetter (8./45) und sein Trainer Harry Preuss sind trotz anhaltender Verletzungssorgen auf dem besten Weg, die tollen Leistungen der Vorsaison zu bestätigen. „Der siebte Platz wäre ein schönes Ziel. Alles andere nach oben ein Bonus, für den es sich zu kämpfen lohnt“, weiß Preuss. Zwei Derbysiege in Folge lassen die Grün-Weißen zuversichtlich ins nächste Nachbarschaftsduell beim FSV Schröck gehen. „Gegen Michelbach haben wir uns in manchen Spielphasen noch zu viele leichtfertige Ballverluste in der Vorwärtsbewegung geleistet“, sieht Preuss Verbesserungsbedarf. Fehlen werden ihm definitiv der gesperrte Manuel Eichert sowie die Langzeitverletzten René Vollmerhausen und Marco Bamberger. Salih Ipek ist derzeit noch angeschlagen.
Trainer Sascha Hausmann vom TSV Eintracht Stadtallendorf (12./36), atmet hörbar auf. „Der Klassenerhalt dürfte in trockenen Tüchern sein, selbst wenn der 1:0-Sieg in Werdorf ein bisschen glücklich war“, erklärt Hausmann. Er freute sich darüber, dass Kevin Bauerbach seinen ersten Kurzeinsatz nach langer Zeit feierte und dass Günay Özbay das Comeback nach abgesessener Sperre gleich mit dem Siegtor krönte. Die zweite Garnitur der Eintracht erwartet am Samstag bereits um 13.30 Uhr die SG Obbornhofen/Bellersheim und denkt nicht daran, jetzt den Reigen der Freundschaftsspiele zu beginnen. „Wir haben uns unter der Woche ein neues Ziel gesetzt. Ich hoffe nämlich, dass mit ein bisschen Glück und noch mehr Ehrgeiz sogar ein einstelliger Platz zum Rundenende drin ist“, verrät Hausmann, der dann zum TSV Kirchhain abwandert.
>Rainer Maaß, Freier Redakteur<