Torwart Frank Baumeister im Interview

(jo) Am ersten Spieltag der Rückrunde traf der FSV in der Verbandsliga Hessen- Mitte am vergangenen Samstag auf den Nachbarn aus Marburg.

Die Partie ging 2:2 unentschieden aus (wir berichteten ausführlich) und beide Mannschaften teilten sich die Punkte.

Nach Abpfiff sprach der Hinterländer- Anzeiger mit Schröcks Keeper Frank Baumeister...

 

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QUELLE: Hinterländer Anzeiger und alle Zeitungen der Zeitungsgruppe Lahn-Dill, 22.11.11

 

„HAT GEWURMT OHNE ENDE…“

Baumeister hakt Fehler ab und konzentriert sich auf Würges

 

Seinen Fehler vom Samstag bekam Frank Baumeister gestern Morgen erst noch einmal von seinen Arbeitskollegen serviert. "Das ist halt so. Es stand ja auch in der Zeitung. Da muss ich durch", sagte der Torwart von Fußball-Verbandsligist FSV Schröck, der als Wachtmeister am Marburger Landgericht arbeitet. Mit 2:1 hatte sein Team im Stadtderby gegen den VfB Marburg geführt, als der 27-Jährige einen harmlosen Ball abprallen ließ und David Simmons zehn Minuten vor Schluss den Ausgleich erzielte. Der Dreier war futsch. 

 

Im Gespräch mit dem Hinterländer Anzeiger äußert sich der Keeper aus Homberg/Ohm, der seine vierte Saison am Elisabethbrunnen spielt, nicht nur zu seinem Fehler, sondern auch zum Unternehmen Klassenerhalt, das der kleine Dorfverein nach seinem letzten Aufstieg einmal mehr anstrebt.


Frank Baumeister, die Punkte vom Samstag hätte Schröck gut gebrauchen können. Sie haben den Fehler sofort auf Ihre Kappe genommen. Ärgern Sie sich noch sehr darüber?

Frank Baumeister: Einen Punkt haben wir ja noch, aber es war eine gefühlte Niederlage. Das hat gewurmt ohne Ende. Es war ein Ball, der in vier Jahren nicht passiert ist. Wenn wir 0:5 hinten gelegen hätten, wäre es nicht so schlimm gewesen, doch wir haben mit 2:1 geführt. Aber gut, es geht auf meine Kappe. So etwas ist natürlich besonders ärgerlich, wenn es das gesamte Spiel gut läuft und dann plötzlich so ein Ei drin liegt. Ich wollte den Ball fangen, er ist mir irgendwie gegen die Brust gesprungen und von dort in die Mitte, wo David Simmons nur noch abstauben brauchte. Ich bin nach dem Spiel sofort nach Hause. So etwas mache ich mit mir selbst aus, da brauche ich Ruhe. Am nächsten Tag ist es aber vorbei, dann zählt nur das nächste Spiel und das ist am Samstag gegen Würges. Auch wenn ich so einen Ball schon hundert Mal in der Hand hatte, bringt es nichts, da zu lange drüber zu grübeln. Ich muss es abhaken. Weiter geht's.

 

Beim FSV gab es bisher Licht und Schatten. Beispielsweise schoss Ihr Team erst den damaligen Spitzenreiter Türkischer SV Wiesbaden mit 7:3 ab, danach setzte es beim abgeschlagenen Schlusslicht TSG Wieseck ein 0:4. Woran liegt das?

Baumeister: In den letzten Jahren war es immer so, dass wir gegen Mannschaften, die besser sind als wir, auch besser spielen. An einem guten Tag können wir alle in der Klasse schlagen. Vielleicht nehmen wir uns gegen die Clubs, die hinter uns stehen, zu viel vor. Für die anderen sind wir sowieso der kleine Dorfverein, aber wir sind ein Team. Jeder kämpft für den anderen. Allerdings haben wir nicht groß die superstarken Einzelspieler, die eine Partie alleine entscheiden können. Wenn es im Team so wie in Wieseck, als ich leider verletzt draußen stand, nicht läuft, dann klappt nichts. Und wenn vier bis fünf Leute einen schlechten Tag haben, können wir das nicht auffangen.

Sie haben die Rückrunde so wie die Hinrunde begonnen - mit einem Remis gegen den VfB Marburg. Was nehmen Sie für die restlichen Partien mit?

Baumeister: Wir hätten nach der Hinrunde locker zehn Zähler mehr haben können. Wir haben da gewonnen, wo es keiner gedacht hätte, jedoch auch Punkte liegengelassen, die wir hätten holen müssen. Aber wir stehen auf keinem Abstiegsplatz. In der Rückrunde müssen wir versuchen, nicht nur 20 Punkte zu holen, sondern 25 bis 30, um sicher die Klasse zu halten. Allerdings haben wir kein einfaches Programm, denn bei allen starken Mannschaften, die wir zu Hause besiegt haben, müssen wir nun auswärts ran. Die wollen uns das heimzahlen. Ich bin jetzt im vierten Jahr hier, und wir sind nur einmal abgestiegen. Mit dem Willen und Kampf, der in Schröck ist, schaffen wir das. Da steht das ganze Dorf dahinter. Wir bleiben drin.