

Von Rainer Maaß
Haarsträubende Fehler auf beiden Seiten und höchst ärgerliche Trainer. Dafür aber 120 Anhänger, denen ein echtes Spektakel geboten wurde. Das 3:3 (1:3)-Remis des gastgebenden Fußball-Verbandsligisten FSV Schröck gegen den FC Eddersheim war nichts für schwache Nerven.
¨Wir führen zur Pause mit 3:1 und brauchen den Gegner nur noch mit einem Konter abzustechen. Stattdessen spielen wir eine grottenschlechte zweite Hälfte, in der wir nicht ansatzweise den Willen aufbringen, der Schröck auszeichnete¨, traf Gästetrainer Andreas Schreier den Nagel auf den Kopf. Dass keiner der sechs Treffer des Nachmittags sauber herausgespielt wurde, sondern dass alle Tore durch gravierende Patzer des Gegners entstanden, erzürnte beide Übungsleiter. ¨Wir schaffen es nicht, uns volle 90 Minuten zu konzentrieren. Das verzeiht die Liga einem Neuling nicht¨, wusste FSV-Trainer Markus Kubonik. Marius Bornwasser markierte im ersten Akt drei Tretffer für den FCE und wusste dabei kaum, wie ihm geschah. Nach sechs Minuten fälschte er völlig blank stehend einen Schuss Mirzet Buljabasics zum 0:1 ab. In Minute 18 schauten die direkt neben ihm stehenden Lukas Greb und David Klein tatenlos zu, wie Bornwasser zum 1:2 einköpfte und ganze 200 Sekunden später legte FSV-Keeper Patrick Schein bei seinem Abwehrversuch das Leder genau vor die Füße des früheren Wörsdorfers, der sich artig mit dem Tor zum 1:3 bedankte. Dazwischen hatte Eddersheims Torhüter David Tempel seinen ¨Auftritt¨. Er ließ Roman Herdts Schüsschen mit der Pike durch die fangbereiten Arme zum 1:1 ins Netz rutschen (16.). ¨ Es war mir klar, dass genug Moral in meiner Mannschaft steckt, um noch etwas zu holen¨, erklärte Markus Kubonik. Sechs Hochkaräter brachten die Matthias Pape, Hasan Sener und Co. im Schröcker Dress nach dem Seitenwechsel zustande, während die Gäste allerbeste Kontermöglichkeiten zur Entscheidung geradezu jämmerlich versiebten. Dass die Partie noch kippen würde lag auf der Hand, aber selbiges passierte erst spät und mit freundlicher Unterstützung der Eddersheimer Hintermannschaft. ¨Joker¨ Hasan Sener traf zum 2:3 der unermüdlich anrennenden Schröcker (85.). 120 Sekunden später war Matthias Pape nach zuvor zwei Querschlägern in der FCE-Deckung zum 3:1-Ausgleich erfolgreich. Die Schröcker-Fans waren über das erste Remis der beiden Teams im elften direkten Duell begeistert. Takafumi Yazawa hätte dann mit seinem knapp verzogenen Schuss in der fünften Minute der Nachspielzeit beinahe noch den FSV-Sieg markiert. ¨Vor den schweren Partien in Kelsterbach und in Dorndorf war der Punkt gut für die Moral. Dass hier aber heute nicht mehr drin war haben wir uns selbst verbaut¨, fand Markus Kubonik. Sein Kollege Andreas Schreier nickte drei Meter hinter Kubonik stehend vor sich hin. Er konnte das gleiche für sein Team reklamieren.
Schröck: Schein - Wolf, Keskin (46. Kraus), Klein, Greb - Schäfer (90+3), Rechner - Herdt, Yazawa, Willershausen (71. Sener) - Pape
Eddersheim: Tempel - Christian Rottenau, Hommel, Dietz, Küper - Akbulut (76. Freymann), Lindner - Bianco, Rebic (71. Felix Rottenau), Buljubasic - Bornwasser
Schiedsrichter: Losinski (Immenhausen) - Zuschauer: 180 -Tore: 0:1 Bornwasser (6.), 1:1 Herdt (16.), 1:2 Bornwasser (18.), 1:3 Bornwasser (22.), 2:3 Sener (85.), 3:3 Pape (87.) - Gelbe Karte: Willershausen (Schröck)

Fußball, Verbandsliga Mitte: Kubonik-Elf sichert sich nach 1:3-Rückstand noch einen Punkt
Dank eines Doppelschlags in den letzten fünf Minuten hat der FSV Schröck gegen den FC Eddersheim noch ein 3:3-Remis geholt.
Das Spiel am Elisabethbrunnen war geprägt von individuellen Fehlern. Erst nach der glücklichen Führung für die Gäste, die nach einem abgefälschten Schuss durch Marius Bornwasser in Führung gingen (5.), wachte der FSV Schröck auf und presste früher. Nach dem Ballgewinn vom in der Anfangsphase sehr agilen Linksverteidiger Daniel Wolf kam der Ball zu Roman Herdt. Der Mittelfeldspieler zog in Richtung Strafraum und schoss bedrängt von zwei Gegenspielern aus 16 Metern mit der Picke unplatziert aufs Tor – FC-Torhüter David Tempel legte sich den Ball mehr oder weniger selbst ins Netz (17.) „Den Ball lutscht dir ein E-Jugend-Torwart raus“, befand ein sichtlich angesäuerter Andreas Schreier nach dem Spiel.
Nach dem Ausgleich konnte Eddersheims Trainer aber wieder jubeln. Die Gäste zogen noch vor der Pause auf 3:1 davon. Zuerst setzte sich Bornwasser nach einer Flanke von Rechtsverteidiger Dario Küper gegen beide Schröcker Innenverteidiger durch und traf per Kopf (19.), dann profitierte der baumlange Hüne von einem Patzer des Schröcker Schlussmannes Patrick Schein, der eine weitere Flanke von Küper nur nach vorne abwehren konnte.
„Diese individuellen Fehler kannst du dir auf diesem Niveau nicht Woche für Woche erlauben“, sagte FSV-Coach Kubonik, der eine „fehlende Spannung über 90 Minuten“ bemängelte. „Die Mannschaft hat sich aber nicht hängen lassen, sich gegenseitig positiv unterstützt und ist durch den Willen zum Punkt gekommen“, lobte „Kubo“.
Bis zum Anschlusstreffer mussten sich die 120 Zuschauer allerdings noch etwas gedulden. Schröck hatte zwar im zweiten Durchgang deutlich mehr vom Spiel, erarbeitete sich aber zu wenig klare Tormöglichkeiten. Die Gäste ließen ihrerseits gute Konterchancen fahrlässig liegen. „Wir haben nicht ansatzweise den Willen wie die Schröcker auf den Platz gebracht“, monierte FC-Trainer Schreier: „Das sind Dinge, die kannst du nicht trainieren.“
Und in der Tat steckte der FSV auch bis weit in die Schlussphase nicht auf. Nach einer abgewehrten Ecke flankte Kapitän Greb den Ball nochmal scharf in den Strafraum, wo er nach einer verunglückten Abwehraktion, bei der sich gleich drei Eddersheimer Spieler gegenseitig behinderten, dem eingewechselten Hasan Sener vor die Füße fiel, der zum 2:3 einschob (85.).
Den Schlusspunkt setzte wiederum Matthias Pape, der von der Strafraumgrenze aus abzog und halb links ins Tor traf. „Auch den hätte man halten können“, sagte Schreier.