

Von Rainer Maaß
Eintracht Wetzlar hat im Kellerduell der Fußball-Verbandsliga die besseren Nerven. Die Domstädter behalten vor eigenem Anhang deutlich mit 4:1 (2:0) gegen den FSV Schröck die Oberhand. Die Gäste enttäuschten dabei auf der ganzen Linie. Sie traten wie ein sicherer Absteiger auf.
Ein fußballerischer Hochgenuss stand gemessen an den zuletzt schwachen Vorstellungen beider Teams ohnehin nicht zur Debatte. Der FSV Schröck reiste mit sieben sieglosen Pflichtspielen in Folge ins Wetzlarer Stadion. Die Eintracht ihrerseits wartete seit 30. August und damit seit sage und schreibe 34 Tagen auf einen Pflichtspieltreffer. ¨Das ist Not gegen Elend¨, bemerkte ein Zuschauer auf der Tribüne nach einer Viertelstunde. Sekunden später buchten die Gäste durch einen Kopfball von Daniel Wolf die erste Chance. Zehn Minuten später rettete Eintracht-Schlussmann Philipp Hartmann gegen Lukas Grebs Knaller und 120 Sekunden vor dem Seitenwechsel parierte Hartmann gegen den frei vor ihm auftauchenden Matthias Pape. Der FSV hätte durchaus in Führung liegen, tat es aber nicht. ¨ Weil wir einfach jedem Aufbauhilfe leisten¨, klagte Schröcks Trainer Markus Kubonik. ¨Und weil wir zwei Angriffe vor der Pause gut zu Ende spielten und cleverer waren¨, registrierte Wetzlars Spielertrainer Stefan Hocker. In Sachen Cleverness taten sich Leon Kissel, der nach gut 20 Minuten Andreas Schäfers Flanke zum 1:0 nutzte und vor allem Bora Aydin, der aus 35 Metern zum 2:0 ins rechte Kreuzeck traf (39.), hervor. Die Gäste hatten sich zu Beginn des zweiten Durchgangs einiges vorgenommen. Der schwache Takafumi Yazawa blieb auf der Bank, Marcel Eichler rückte als Innenverteidiger ins Team, Steffen Rechner marschierte auf die ¨Sechserposition¨ vor und Manuel Schäfer wirkte als zweite Spitze neben Matthias Pape. Gut zehn Minuten schien es, als würden die Umstellungen samt verbesserter Einstellung Früchte tragen. Dann traf Andreas Schäfer aus der Drehung zum 3:0 für Wetzlar und die kurzfristige Schröcker Herrlichkeit war vorbei. 20 Minuten vor Schluss besorgte Noah Theis das 4:0, dem Manuel Schäfer das FSV-Ehrentor zum 1:4 folgen ließ (71.). Schröck wirkte in Teilen auch konditionell nicht auf der Höhe, während sich Eintracht Wetzlar nach langer Durstrecke jetzt bedingt durch die Führung förmlich ¨frei spielte¨. Die Basis für den Sieg sah Stefan Hocker in der Defensive. ¨Da standen wir sehr ordentlich, auch wenn wir doch noch einige Angeschlagene drin haben, die längst nicht bei hundert Prozent sind¨, verriet Hocker. Mit nur einem Zähler aus den letzten sieben Punktspielen ist in Schröck Frust angesagt. ¨Wir müssen jetzt dringend punkten¨, leuchtet Markus Kubonik ein. Was nicht leicht wird, denn am kommenden Samstag reist Spitzenreiter Teutonia Watzenborn-Steinberg an. ¨Hauptsache uns tut der Sieg gut¨, ordnete Stefan Hocker den Dreierpack ein. Und die ersten Tore seit 30. August tun dabei ein Übriges.
Wetzlar: Hartmann - Mülln, Hocker, Lotz (73. Gojani), Kissel - Stehle, Aydin (64. Geller) - Sofinski, Kretschmann (68. Huisgen), Schäfer - Theis
Schröck: Eidam - Brass, Wolf, Rechner, Yildiran (81. Schleich) - Schäfer, Kocak - Willershausen, Yazawa (46. Eichler), Greb (59. Kraus) - Pape
Schiedsrichter: Steitz (Bad Homburg) - Zuschauer: 170 - Tore: 1:0 Kissel (23.), 2:0 Aydin (39.), 3:0 Schäfer (58.), 4:0 Theis (70.), 4:1 Schäfer (71.) - Gelbe Karten: Theis (Wetzlar) - Schleich (Schröck)