

Von Rainer Maass
Der Schlager der Fußball-Verbandsliga steigt am Samstag (14.30 Uhr) in der Waldgirmeser Lahnaue. Daber empfängt der zuletzt überragend auftrumpfende SC Waldgirmes zum Mittelhessenderby den FV Breidenbach. Seine letzte Partie im ausgehenden Kalenderjahr bestreitet tags darauf der FSV Schröck. Der Neuling gastiert um 14 Uhr beim TuS Dietkirchen.
Letzte Woche ging der FV Breidenbach unter die Kurzarbeiter. Wegen des defekten Flutlichts bei Gastgeber FC Dorndorf wurde die Partie zur Pause abgebrochen. Die Hinterländer hatten die Begegnung dominiert und viele Chancen ausgelassen, lagen aber trotzdem mit 0:1 zurück. „Vielleicht war der Abbruch ganz gut“, schmunzelt FV-Trainer Torsten Opitz und mag lieber über den samstäglichen Gastgeber SC Waldgirmes sprechen. „Das ist spielerisch neben Tabellenführer SC Watzenborn-Steinberg das beste Team der Klasse. Und ganz nebenbei treten sie noch als eine echte Mannschaft auf“, urteilt Opitz über die Truppe, die acht ihrer letzten neun Plichtspiele gewann. Von den jüngsten sechs Kräftemessen mit dem SCW ging nur eines an die Breidenbacher. Verstecken wollen sich die Perftaler trotzdem nicht. Sie schicken die statistisch drittbeste Ligadeckung ins Rennen. Dies ist um so beachtlicher, weil der FV in den Vorjahren in der Abwehr meist ungewollt eine wahre Schießbude aufbaute und weil er in der laufenden Saison sehr oft auf die Stützen Martin Lokoc (Torhüter) sowie Josip Katic (Innenverteidiger) verzichten musste. Mit dem Waldgirmeser Leif Langholz (22 Tore) und dem Breienbacher Felix Baum (20) stehen sich die derzeit wohl besten Angreifer Mittelhessens gegenüber. Wird es also ein reines Duell der „Ballermänner“ Langholz gegen Baum? „Das glaube ich nicht, weil das ganz verschiedene Spielertypen sind. Felix ist die Torjägerehre ganz egal. Er arbeitet permanent für die Mannschaft und holt sich die Bälle weit hinten ab“, erklärt Opitz. Seine Absicht liegt auf der Hand: „In Waldgirmes nicht leer ausgehen und dann eine Woche später zuhause gegen Schwanheim gewinnen. Das wäre das perfekte Präsent zu Weihnachten“, wünscht sich der Breidenbacher Trainer.
Steigen in dieser Saison nur vier Teams ab, dann trennen den FSV Schröck drei Zähler vom rettenden Ufer. Gibt es fünf Absteiger, dann ist die Rettung aktuell neun Punkte entfernt. „Egal, was da am Ende raus kommt und ganz egal, dass wir am Sonntag beim TuS Dietkirchen krasser Außenseiter sind: Wir müssen dort etwas holen. Sich allein darauf zu verlassen, dass unser Torjäger und Neuzugang Andreas Schoch, der ab März 2015 spielberechtigt ist, dann schon alles richten wird, wäre fatal“, weiß Schröcks Trainer Markus Kubonik. Er nutzte die letzte spielfreie Woche zu intensiven Einzelgsprächen mit seinen Jungs. „Die Stimmung in der Mannschaft ist trotz der prekären Tabellensituation prima. Jetzt müssen wir aber endlich mal aus der guten Stimmung auch Erfolge ziehen“, verlangt „Kubo“. Der Tabellenfünfte aus Dietkirchen gilt als die stärkste Konterelf der Liga. „Was nichts heißt. Wir müssen uns die Erfolge ganz hart erarbeiten“, weiß TuS-Spielertrainer Florian Dempewolf, der zuletzt nach zwei Gegentoren in den letzten beiden Spielminuten mit 0:2 bei Viktoria Kelsterbach unterlag. Auffällig ist, dass Dietkirchen auf heimischem Kunstrasen am „Reckenforst“ nur 1,3 Punkte pro Partie holte, fünf der neun Spiele vergeigte und in der Heimat im Schnitt fast zwei Gegentore pro Begegnung hinnahm. In der Fremde holte man dagegen im Schnitt 2,1 Zähler pro Partie. Zahlen, die dem FSV Schröck Mut machen.