
Von Rainer Maaß
Der FSV Schröck will als Außenseiter der Verbandsliga wieder für Überraschungen sorgen!
Der Klassenerhalt in der Vorsaison fühlte sich für den FSV Schröck wie eine gewonnene Meisterschaft an. Der Marburger Stadtteilverein ist auch in der kommenden Verbandsligarunde wieder der krasse
Außenseiter.
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Als die Schröcker am vorletzten Spieltag der abgelaufenen Serie den Klassenerhalt schafften, brachen alle Dämme. Zwei Tage und Nächte feierten Mannschaft, Trainer, Verantwortliche und Fans die
Sensation, die noch zur Winterpause unmöglich schien. Wieder einmal hatten sie am "Elisabethbrunnen" das demonstriert, was den Verein über viele Jahre auszeichnet: Zusammenhalt, Vertrauen und
keinerlei Hang zu operativer Hektik im Fall sportlicher Flauten.
Vor dem Start der neuen Saison steht für viele Experten fest: Der FSV Schröck steigt ab! Schließlich verlor die Mannschaft mit Kapitän Tim Schott sowie Routinier Steffen Rechner und Hakan Keskin
nicht nur viel Erfahrung, sondern auch fast die komplette Defensivabteilung. Die Zugänge sind in der Verbandsliga Mitte unbesungene Helden.
Der FSV Schröck tut einiges, um zumindest einen ansatzweise ausreichenden Finanzrahmen zu schaffen. Die Heimspiele werden auf Video aufgezeichnet und Höhepunkte an einen Tagessponsor verkauft,
der diese im Internet präsentiert. Firmen stellen ihre Produkte bei Heimspielen aus und die Zahl der ehrenamtlichen Helfer ist fast grenzenlos. Das ganze Dorf hilft mit, um einen Senioren- und
Jugendspielbetrieb auf höchstmöglichem Niveau zu ermöglichen. "Und trotzdem wird es immer ein Abenteuer bleiben. Da machen wir uns nichts vor", erklärt Dirk Debelius, Beauftragter für Marketing
und Sponsoring im Verein.
"Geilheit auf Erfolg vermitteln"
"Wir bewegen uns sportlich auf einem schmalen Grad. Einige unserer blutjungen Spieler werden auf dem aufbauen, was sie in der letzten Saison an Erfahrungen gesammelt haben. Andere fallen
vielleicht leistungsmäßig in ein Loch. Ich muss das erkennen, entsprechend gegensteuern und durchgängig die nötige Geilheit auf den Erfolg vermitteln", verdeutlicht Cheftrainer Markus Kubonik.
"Kubo" weiß, dass sich eine neue Hierarchie im Team bilden muss und dass ganz junge Leute rasch in Führungsrollen hineinwachsen müssen. Das 4-2-3-1-System bleibt bestehen. "Eine Integration der
Neuen und eine Systemänderung wären zeitlich nicht zu schaffen", leuchtet ihm ein.
Erfreut registriert er, mit wie viel Eifer seine Jungs im Training dabei sind. Youngster, wie Leon Berthold, drängen mit guten Leistungen auf einen Stammplatz in der Defensive. "Hoffnung gibt
uns, dass der Kader deutlich breiter geworden ist, als letzte Saison und dass jeder weiß, worum es geht. Unsere Chance ist, dass erneut niemand mit uns rechnet", erklärt Kubonik.
Fünf Minuten später versammelt der 37-jährige A-Lizenz-Inhaber seine Jungs im Kreis. Mit scharfer Stimme spricht er zu ihnen: "Wir müssen es den Gegnern so richtig schwer machen. Wir wollen für
alle die unangenehmste Mannschaft sein. Wir werden es packen", lauten seine Thesen im Kern. Woran kaum einer glaubt, das soll erneut gelingen.