


Von Rainer Maaß
Setzt Fußball-Verbandsligist FV Breidenbach am zweiten Spieltag das nächste dicke Ausrufezeichen? Nach dem 3:0-Sensationssieg beim FC Ederbergland erwarten die Perftaler am Sonntag (15 Uhr) den Neuling TSG Wieseck.
„Ich hatte selten nach einem Spiel ein solches Glücksgefühl“, gewährt Torsten Opitz einen kleinen Einblick in sein Seelenleben. Der Trainer des FV Breidenbach genoss den Triumph an seiner alten Wirkungsstätte nicht etwa mit einem Gefühl der Genugtuung. „Ich habe mich einfach riesig für meine Jungs gefreut, die so unheimlich eifrig arbeiten. Sie haben nicht deshalb gewonnen, weil der FCE schlecht gewesen wäre, sondern weil sie selbst eine tolle Leistung boten“, bekräftigt Opitz. Alle Anhänger der Breidenbacher stellen sich nun die Frage, wie die eigenen Spieler mit dem Husarenstück im Rücken umgehen. Betrachten sie die Heimaufgabe am Sonntag gegen Neuling TSG Wieseck als Selbstläufer oder verinnerlichen sie, dass sie mit dem möglichen Erfolg einer neuerlichen Topleistung weiter Höhenluft schnuppern können? „Wir ordnen das alles selbstkritisch ein. Jeder weiß zum Beispiel auch, dass wir auf dem Weg, den Abgang unseres Abwehrchefs Steffen Schmitt aufzufangen, zwar vorankommen, aber noch längst nicht das Ende dieses Weges erreicht haben“, erklärt Opitz. Ihm fehlen gegen Wieseck der gesperrte Dennis Brandl sowie die Urlauber Simon Reiprich und Nikola Novakov.
Ein Wiedersehen mit alten Bekannten feiert der FSV Schröck am Samstag bei seiner Heimpremiere gegen die SG Oberliederbach. Im Kader der Gäste aus dem Main-Taunus-Kreis stehen nämlich der letztjährige Schröcker Kapitän Tim Schott sowie Johannes Drescher, der früher ebenfalls für den FSV die Stiefel schnürte. Gastgeschenke will der FSV freilich nicht verteilen, zumal der Auftakt letzten Sonntag mit der 0:2-Derbyniederlage bei Neuling SF/BG Marburg misslang. FSV-Trainer Markus Kubonik verdeutlicht das Spannungsfeld, in den sich sein Kader bewegt. „Einerseits dürfen wir uns nicht darauf verlassen, dass wir analog der letzten Saison wieder eine starke Rückserie spielen und dort die nötigen Punkte holen. Wir müssen jetzt punkten. Andererseits muss man berücksichtigen, dass wir viele Akteure im Team haben, die keine oder nur sehr wenig Verbandsligaerfahrung besitzen. Ein Junge aus der Kreisliga-A-Jugend braucht eben seine Zeit der Eingewöhnung und wir stehen dafür, dass wir Talenten die Chance geben“, erklärt „Kubo“. Da ihm David Klein, Maximilian Eidam, Hasan Sener und Mehmet Kocak ausfallen, schlägt die Stunde der Nachwuchskräfte. „Die werden ins kalte Wasser geworfen und ich freue mich für sie, dass sie Verbandsligaluft schnuppern können“, ordnet Kubonik die Lage ein.
Maurice „Momo“ Jauernick ist in einer erfreulichen Lage. Der Coach der SF/BG Marburg darf mit dem 2:0-Startsieg über den FSV Schröck den ersten Dreierpack auf der Habenseite buchen. Gleichzeitig lässt die Leistung seines Teams noch genügend Raum für Verbesserungen, die er unter der Woche im Training forderte. „Vor der Pause hätten wir mit mehr Cleverness höher als 1:0 führen können und nach der Pause haben wir uns viel zu weit zurückgezogen“, moniert Jauernick. Bis auf den urlaubsbedingt fehlenden Clemens Haberzettl geht er personell unverändert auf die erste Dienstreise zu Mitaufsteiger TSG Wörsdorf. Die Idsteiner Stadtteilelf stellt eine Mannschaft, die mit höherklassig erfahrenen Kräften gespickt ist. „Ich erwarte, dass sich die TSG nicht hinten reinstellt, sondern die Partie bestimmen will. Wir wollen ebenfalls unsere Spielanteile und werden nach vorne hin mit unseren schnellen Leuten Räume bekommen. Wichtig ist, dass wir im Gegensatz zu den Testspielen möglichst schnell in den Rhythmus kommen, der uns uns erlaubt, 90 Minuten lang konzentriert zu arbeiten und die Kontrolle zu behalten“, wünscht sich Jauernick.