Pokalausgabe: Schröck holt sich beim Lokalrivalen den "Pott"

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FUSSBALL   FSV gewinnt Marburger Kreispokalfinale in Bauerbach 2:1 n.V.


Dass dem Derby reichlich Prestige Pate stand, war in jeder Minute zu spüren. Dafür, dass fast alles im fairen Rahmen blieb, war der exzellente Regionalligareferee Julius Martenstein (FV Cölbe) zuständig.
Verbandsligist Schröck begann gut und besaß durch Manuel Schäfer, dessen Versuch SVB-Keeper Markus Bierau prächtig parierte, die erste Großchance (5.). Fortan zeigte sich aber, dass die Gastgeber unter der Regie ihres neuen Trainers Harry Preuss erste Fortschritte machen. Einer lief für den anderen und beherzt warfen sich die Bauerbacher ihren Kontrahenten entgegen. Über Kampf fand der Gruppenligist ins Spiel, was zuletzt eher seltener zu besichtigen war. Da auch die taktische Disziplin des SVB, der Zuschauer und Gegner mit Offensivakteur Ingo Czyrzewski vor der eigenen Deckung überraschte, stimmte, tat sich Schröck schwer. René Preis hätte fünf Minuten vor der Pause eigentlich mit seiner Doppelchance dass 1:0 besorgen müssen, scheiterte aber.

Im zweiten Durchgang hatte die Partie dann endgültig Pokalcharakter. Beide Mannschaften klappten das         Visier hoch und Chancen stellten sich hüben wie drüben en masse ein. Die Bauerbacher 1:0-Führung, die Dennis Lepper mit einem feinen Schlenzer markierte, fiel in der 62. Minute und war leistungsgerecht.

SVB-Keeper Bierau straft Kritiker Lügen

Schröck stellte sich nach der Pause insgesamt zu umständlich an, verzeichnete aber unter anderem durch Matthias Pape (55.), Panagiotis Apostolou (66.) und Mehmet Kocaks Freistoß, der wenige Zentimeter am linken Kreuzeck vorbei flog (72.), gute Möglichkeiten. Bester Bauerbacher war in dieser Phase mit Torhüter Markus Bierau ausgerechnet ein Mann, der zuletzt oftmals in der Kritik stand. Der 20-Jährige flog und hechtete in Galaform durch seinen Strafraum und strafte alle Kritiker Lügen. Die Fans beider Lager gingen nach Kräften mit und es entwickelte sich auch in Sachen Stimmung ein echtes Lokalderby mit Pokaletikett.

Herdt rettet den FSV, Mania erzielt Siegtor

120 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit schien der SV Bauerbach bereits mit anderthalb Händen am Pott, doch Dennis Leppers Heber klatschte an die Querlatte, anstatt zum 2:0 ins Netz. Schröck schien verloren, zumal auf der Uhr nur noch sechs Sekunden der vierminütigen Nachspielzeit zu gehen waren. Mit einem Verzweiflungsschuss stellte dann Roman Herdt schließlich den 1:1-Ausgleich her. Und das, obwohl der FSV nach Matthias Papes "Ampelkarte" (82.) in Unterzahl war. "Da haben wir Moral gezeigt und sind belohnt worden", fand Gästecoach Markus Kubonik, während Harry Preuss den späten Ausgleich als "einfach nur ganz, ganz bitter" erlebte. "Wir hätten in Überzahl noch mehr tun müssen und den Ball schneller laufen lassen sollen. Das haben wir versäumt", kehrte Preuss vor der eigenen Tür. Schließlich versprach der 47-jährige Wahl-Weidenhäuser, dass man wieder aufstehen werde. Dass es dazu überhaupt kommen musste, lag an Martin Mania. Der 22-Jährige spürte den heißen Atem von halb Bauerbach im Nacken, blieb aber cool im Kopf und setzte das Leder in der Verlängerung ohne Schrecksekunde freistehend zum 2:1-Endstand für Schröck ins Netz (101.). FSV-Kapitän Malte Brass ging es samt den FSV-Verantwortlichen und den Gästefans freilich runter wie Öl, den "Pott" nach dem Abpfiff ausgerechnet beim Lokalrivalen in die Höhe recken zu dürfen. Nach einer hochinteressanten Partie, die nach Aussage beider Trainer eigentlich zwei Sieger verdient gehabt hätte. Ganz bestimmt aber keinen Verlierer.

 

Bauerbach: Bierau - Köhler, Alkan, Leonard Raishtaj, Schäfer - Trier, Czyrzewski (80. Gantenberg) - Lepper (90. Özbay), Brehm, Preis - Florent Raishtaj.

Schröck: Florian Eidam - Brass, Pfalz, Klein, Greb - Pape, Kocak - Apostolou (65. Berthold), Schäfer (77. Mania), Kraus (58. Herdt) - Schoch.

Schiedsrichter: Julius Martenstein (FV Cölbe). - Zuschauer: 510. - Tore: 1:0 Lepper (62.), 1:1 Herdt (90. +4), 1:2 Mania (101.). - Gelbe Karten: Lepper, Köhler, Alkan (Bauerbach) - Pape, Brass (Schröck). - Gelb-Rote Karte: Pape (82., Schröck, Wiederholtes Foulspiel), Herdt (115., Schröck, Unsportlichkeit).