


Von Rainer Maaß
Zwölf seiner 15 Punkte hat der zuhause noch sieglose Fußball-Verbandsligist FV Breidenbach in der Fremde geholt. Ob die Auswärtsbilanz weiter ausgebaut wird, ist angesichts der hohen Hürde am Sonntag (15 Uhr) bei Spitzenreiter Viktoria Kelsterbach eher fraglich.
Viktoria Kelsterbach hat alle seine sechs Heimspiele gewonnen, erzielte dabei 16:2 Tore und triumphierte vergangene Woche bei Verfolger VfB Gießen souverän mit 2:0. Um brav die Punkte abzuliefern reist der FV Breidenbach allerdings nicht an den Untermain. „Dort erwartet uns etwas Riesiges, keine Frage. Darin liegen aber auch Reiz und Herausforderung“, betont FV-Trainer Torsten Opitz. Nach nur einem Sieg in den letzten acht Partien bleibt den Hinterländern lediglich die Außenseiterrolle. „Wir sind in dieser Saison nach Negativerlebnissen und Rückschlägen aller Art immer wieder aufgestanden. Das zeigt die Moral unserer Mannschaft. Meine Jungs sind total gewillt, die sportliche Entwicklung wieder in die richtige Richtung zu lenken, was in jedem einzelnen Training zu spüren ist. Das sind ganz bestimmt keine Durchhalteparolen“, verkündet Opitz im Brustton der Überzeugung. Wie Kelsterbach beizukommen ist, weiß er auch: „Indem wir hinten viel kompakter stehen als in den letzten Partien. Wir müssen die individuellen Fehler minimieren“, erinnert sich Opitz unter anderem an die 0:3-Heimpleite der Vorwoche gegen den FC Dorndorf, bei der die Perftaler ihren Kontrahenten die Treffern mitunter selbst auflegten. Der zuletzt angeschlagene Torjäger Felix Baum ist wieder fit und Stammkeeper Tobias Dünhaupt hat seine Sperre abgesessen. Fehlen wird der an einer Bänderverletzung laborierende Jannik Konitzer.
Trainer Maurice „Momo“ Jauernick von den SF/BG Marburg weiß genau, was die Stunde geschlagen hat. „Die 0:4-Heimniederlage gegen den SC Waldgirmes war zumindest in der Höhe vollkommen unnötig. In dieser Klasse wird eben jeder individuelle Fehler sofort bestraft und deshalb müssen wir als Mannschaft besonders nach einem Rückstand ganz anders auftreten“, fordert Jauernick. In dieser Woche schärfte er seinen Leuten noch einmal unmissverständlich ein, worum es geht: „Wir sind keine Spitzenmannschaft, sondern ein Team, das gegen den Abstieg kämpft. Das muss unsere Elf kapieren. In diesem Zusammenhang ist es primär wichtig, die Bude hinten dicht zu bekommen, selbst wenn darunter die optische Qualität des Spiels leidet“, verdeutlicht der SF/BG-Trainer. Die Kombinierten treten am Sonntag bei Kellerkind TuS Dietkirchen an, einem Kontrahenten, der stets für wieselflinken Konterfußball stand, dessen strategische DNA aber mittlerweile entschlüsselt scheint. „Gegen uns tritt kaum mehr einer im Hurrastil an“, weiß TuS-Spielertrainer Florian Dempewolf, dass die Konkurrenz seine nominell erstklassigen Offensivleute kennt, obwohl letztere diese Saison mit nur zwölf Toren in zwölf Spielen keine Bäume ausrissen. Julian Gries kassierte letzte Woche bei den Marburgern die dritte „Ampelkarte“ der Saison und fällt aus. Jan Kuschnir rückt dagegen wieder in den Kader.
Der FSV Schröck schaffte zuletzt ein beachtliches 1:1-Remis gegen die Gäste vom FC Eddersheim. Von der Stelle kamen die Schützlinge von Trainer Markus Kubonik damit im Abstiegskampf nicht. „Immerhin hat man zuletzt gegen Klassemannschaften, wie Eddersheim und Dorndorf, gesehen, dass wir über weite Strecken mithalten können. Wir brauchen allerdings die Fähigkeit, das über 90 Minuten zu tun. Da fehlt uns noch die letzte Cleverness und ganz sicher bei den vielen jungen Leuten auch noch etwas an Erfahrung“, analysiert Kubonik. Samt seiner Jungs reist er am Samstag nach Battenberg zum FC Ederbergland, der die erfolgreichste Offensivabteilung der Liga stellt. „Der FCE ist eine Klasse für sich und eigentlich eine Hessenligamannschaft. Angst haben wir dort trotzdem nicht. Wir freuen uns sogar auf dieses Spiel und werden Vollgas geben. Dort werden wir nur wenige Chancen bekommen und alles muss passen, aber warum soll das nicht so sein?“, fragt Kubonik. Kapitän Malte Brass kann nicht mithelfen, Kuboniks Plan der „defensiven Grundordnung“ umzusetzen. Er fehlt gesperrt.