

Von Rainer Maaß
120 Minuten und das Elfmeterschießen brauchte Fußball-Verbandsligist FV Breidenbach zum Weiterkommen im Hessenpokal. In der ersten Runde setzten sich die Hinterländer mit 6:5 (1:1/1:1) bei Gruppenligavertreter FSV Schröck durch.
Die stark ersatzgeschwächten Schröcker, bei denen unter anderem alle Glieder der etatmäßigen Vierer-Abwehrkette fehlten, verkauften sich teuer. So teuer, dass Gästetrainer Frank Winkler angesichts des uninspirierten Auftritts seiner Jungs vor der Pause der Geduldsfaden riss. "Wir werden regelrecht eingeschläfert und tragen unseren Teil dazu bei", schimpfte Winkler. Jan Reiprich besorgte sieben Minuten vor dem Seitenwechsel das 1:0 für Breidenbach. Die Gastgeber reklamierten, dass FV-Torjäger Felix Baum sich dabei im Abseits befunden habe. Baum leistete allerdings bei Reiprichs Schuss der Schröcker Matthias Pape auf gleicher Höhe Gesellschaft, weshalb der Treffer regelgerecht fiel. Lange hielt die Frede des Favoriten ohnehin nicht an. denn Sekunden vor der Halbzeit besorgte Janis Walther den 1:1-Ausgleich. Spätestens im zweiten Ducrhgang wurde dann den Breidenbachern klar, dass die Schröcker das weitgehend körperlose Spiel aus ihrer Verbandsliga-Abstiegssaison ad acta gelegt haben. Sie warfen sich mit Inbrunst in die Zweikämpfe, streuten viel Laufbereitschaft ein und zwangen die Gäste so immer wieder spätestens beim finalen Anspiel in die Spitze zu Fehlern. Die Partie verlief bis zum Ende der regulären Spielzeit hochspannend, aber Chancen stellten sich beiderseits noch nicht ein. Erst in der Verlängerung ging es so richtig rund. Nach 100 Minuten drosch Breidenbachs Dennis Brandl einen von FSV-Torwart Jonas Wagner an Jan Reiprich verschuldeten Strafstoß über das Tor. Fünf Minuten später scheiterte Schröcks Philipp Willershausen frei vor Gästetorwart Dominik Geiss, ehe Felix Baum für Breidenbach per Freistoß die Lattenoberkante traf 109.).Die Entscheidung musste im Elfmeterschießen fallen. Bei Schröck versagten Andreas Schoch die Nerven und bei Breidenbach trafen alle Schützen, darunter auch Max Jakob Hinterlang beim finalen Versuch zum 6:5-Endstand für den Biedenkopfer Kreispokalsieger. "Wir haben unter dem Strich verdient gewonnen, auch wenn wir phasenweise sehr schlecht nach vorne umschalteten", fand Breidenbachs Trainer Frank Winkler. Seine Schröcker Kollege Thomas Brunet sah den FSV auf dem richtigen Weg: "Nach dem Abstieg wird die Stimmung allmählich besser und meine Jungs kriegen die Köpfe hoch. Es war eine sehr gute Leistung von uns", erklärte Brunet.
Schröck: Wagner - Walther, Pfalz, Greb, Schäfer (82. Breitenmoser) - Pape, Berthold - Mania, Schoch, Kraus (96. Willershausen) - Ademi
Breidenbach: Geiss - Brandl, Hinterlang, Kapitza, Pfeiffer (46. Wellner) - Heinz, Jan Reiprich, Wagner (46. Michel), Baum - Sabau (82. Bögel), Damm
Schiedsrichter: Jozefczuk (Bottendorf) - Zuschauer:130 - Tore: 0:1 Jan Reiprich (37.), 1:1 Walther (44.), Elfmeterschießen: 2:1 Ademi, 2:2 Kapitza, 2:3 Bögel, 3:3 Greb, 3:4 Brandl, 4:4 Pape, 4:5 Wellner, 5:5 Walther, 5:6 Hinterlang - Gelbe Karten: Wagner, Greb (Schröck) - Wellner (Breidenbach) - Besonderes Vorkommnis: Breidenbachs Brandl schießt Foulelfmeter über das Tor (100.).