
Oberhessische Presse


Von Rainer Maaß
Mit zwei Siegen aus zwei Auswärtsspielen ist Fußball-Gruppenligist Türk-Gücü Breidenbach blendend in die Saison gestartet. Da das eigene Sportgelände am Breidenbacher „Hausberg“ noch nicht komplett bezugsfertig ist, findet die Heimpremiere der Türken am Sonntag (15 Uhr) gegen die TSF Heuchelheim auf dem Wiesenbacher Rasenplatz statt.
„Meine Spieler und ich sind nicht gerade traurig darüber, dass die Hartplatzpremiere auf dem „Hausberg“ verschoben ist und dass wir gegen Heuchelheim auf dem Wiesenbacher Rasen ran dürfen“, berichtet Ufuk Susam. Der Trainer Türk-Gücü Breidenbachs klagte wochenlang über eine mangelhafte Saisonvorbereitung mit vielen urlaubenden oder verletzten Spielern. Völlig überraschend legten die Türken allerdings einen blitzsauberen Start hin. „Die beiden Siege an sich sind schon toll. Wie wir aber auftraten, ist mir viel wichtiger. Die zweite Partie in Klein-Linden brachte in Sachen Laufbereitschaft, Kampfkraft und Spielfreude noch einmal eine Steigerung. Ich muss derzeit wirklich niemanden sonderlich motivieren. Alle sind heiß darauf, am Sonntag gegen den nächsten Sieg zu feiern“, teilt Susam mit. Sein Kader wird besonders durch die Rückkehr der Heimaturlauber von Woche zu Woche größer. Gegen Heuchelheim rücken beispielsweise Sevki Emül und Mehmet Yoldaser wieder in den Kader.
„Wir haben vor den Partien gegen die Teams unserer Kragenweite ein hammerhartes Restprogramm zu überstehen. Mit sieben Punkten aus vier Spielen haben wir uns dabei bisher gut geschlagen. Einen Rückschlag, wie das 0:3 gegen die SG Kinzenbach, mussten wir einkalkulieren“, weiß Harry Preuss. Der Trainer des SV Bauerbach tritt am Sonntag mit seinen Schützlingen beim haushoch favorisierten Meisterschaftsanwärter FSV Fernwald an. Ist dieser Trip nun Fluch oder Segen? „Wir haben doch dort überhaupt nichts zu verlieren, zumal wir uns gegen die Topteams der Klasse bisher gut aus der Affäre zogen. Wir sind absolut in der Spur und wenn wir das abrufen, was wir können, dann sind wir in Fernwald keinesfalls komplett chancenlos“, glaubt Preuss. Personell ist Entlastung in Sicht. Etliche Urlauber sind zurückgekehrt. Die Zeit der Doppelschichten, die einige Akteure in erster und zweiter SVB-Garnitur schoben, sollte beendet sein.
Einen fabelhaften Saisonstart legte der VfB Marburg hin. Zuletzt triumphierte der VfB lahnabwärts bei Eintracht Wetzlar mit 5:0. „Die ersten beiden Tore fielen früh. Das kam uns ebenso entgegen, wie der Umstand, dass die Wetzlarer sich nicht hinten einigelten“, blickt Marburgs Trainer Thomas Vollmer zurück. Auch am Samstag zuhause gegen den FC Ederbergland II sind die „Schimmelreiter“ Favorit. Verbuchen die Marburger Akteure in kurzen Hosen die zu vergebenden Zähler bereits vorzeitig auf der Habenseite? „Das wird nicht passieren. Wie ernsthaft meine Jungs die Trainingseinheiten, die Spielvorbereitung und den Wettkampf selbst angehen, zeigt mir, dass sie wirklich etwas wollen. Ederbergland II ist nicht zu unterschätzen. Wenn wir allerdings hinten konzentriert agieren und unser Spiel durchbringen, dann werden wir zwangsläufig zu Chancen kommen“, glaubt Vollmer. Bis auf Urlauber Paul Busch sowie den langzeitverletzten Bujar Ternava sind alle Mann einsatzbereit.
Nach schleppendem Saisonstart feierte der FSV Schröck zwei Dreierpacks hintereinander. Am Samstag und 18 Uhr gastiert nun Eintracht Wetzlar am Schröcker „Elisabethbrunnen“. Der dritte Sieg in Serie ist fest eingeplant. „Das könnte gelingen, wenn uns allen klar ist, dass man selbst mit einer nur um zehn Prozent nachlassenden Lauf- und Zweikampfbereitschaft in dieser Klasse nichts holt. Ich habe Wetzlar beobnachtet und weiß, dass uns kein Selbstläufer erwartet“, erklärt FSV-Trainer Thomas Brunet. Das Spiel seiner Elf hat er komplett umgestellt. „Ich kann den sogenannten „Tiki-Taka-Fußball“, den viele Klubs zu praktizieren versuchen, nicht mehr sehen. Meine Jungs sollen Zweikämpfe gewinnen und dann schnell nach vorne spielen. Schließlich steht uns in Sachen Material nicht die hohe individuelle Klasse zur Verfügung, die andere aufweisen. Wir müssen das kultivieren, was uns stark macht, nämlich Einsatzwille und mannschaftliche Geschlossenheit“, fordert Brunet. Die Stimmung in Schröck ist nach den jüngsten Erfolgen bestens. Die treuen Anhänger lechzen nach weiteren Siegen.
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